Kann Pirna ein Outlet-Shopping-Paradies werden? Lassen sich damit die Innenstadt beleben, neue Arbeitsplätze und eine Wohlfühlatmosphäre für die Bürger schaffen? Zusammen mit der Stadtentwicklungsgesellschaft Pirna mbH gab die Volksbank Pirna eG jetzt bei der „ecostra GmbH“ eine entsprechende Machbarkeitsstudie in Auftrag. Zu Europas führenden Unternehmensberatungen für Handels-, Outlet- und Center-Projekte zählend, soll das Institut alle Chancen und Risiken bewerten.
Outlets, in denen renommierte Markenhersteller Ware vergangener Saisons, Restposten und Überbestände mit 30 bis 70 Prozent Rabatt auf den ursprünglichen Preis verkaufen, erfreuen sich großer Beliebtheit. Outlet-Shoppen hat längst Event-Charakter. Während international bekannte Outlet-Center sich gern den Charakter einer Kleinstadt geben, ist in Pirna mit seiner historischen Innenstadt, der vorhandenen Erlebnisgastronomie sowie der Sächsischen Schweiz in unmittelbarer Umgebung bereits das unverwechselbare Flair vorhanden. Allerdings gab es in den letzten Jahrzehnten keine zündenden Ideen, wie man dem bedrohlichen Ladensterben vor Ort (bereits 32 Prozent Leerstand) gepaart mit einem massiven Kaufkraft-Abzug durch die großen Einkaufstempel Dresdens Einhalt gebieten kann.
Diese Situation regte den in Pirna geborenen Manager Henryk Vogel an, völlig neue Pläne für ein innerstädtisches Outlet-System unter Nutzung der bestehenden Laden-Infrastruktur zu entwickeln. Seine Idee: Das touristisch bedeutsame Pirna zur Outlet-City großer Marken und damit zur überregional bedeutsamen Einkaufs- und Erlebnisstadt zu machen.
Dr. Hauke Haensel, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Pirna eG: „Die Vorarbeiten und die Idee zur Etablierung eines ‚City Outlets Pirna‘ begeistern uns. Als einziges Kreditinstitut mit Hauptsitz in Pirna wollen wir erneut unseren Beitrag zur Entwicklung der Stadt leisten und unterstützen die Machbarkeitsstudie deshalb mit einem ordentlichen fünfstelligen Betrag.“
Bereits Mitte 2023 wurde die Projektgruppe CITYOUTLET PIRNA gegründet, der die Volksbank Pirna eG, die Stadtentwicklungsgesellschaft Pirna mbH, die Große Kreisstadt Pirna sowie Wirtschaftsvertreter und das Citymanagement Pirna e.V. angehören. Nach vorläufigen Schätzungen sollte eine „Outlet-City Pirna“ für 5 Millionen Menschen im 90-Fahrtminuten-Radius sowie die jährlich 1,8 Mio. Dresden-Touristen und die 1,7 Mio. Besucher der Sächsischen Schweiz ein interessantes Ziel sein.
Die Symbiose von Marken-Outlets, PopUp-Stores und etablierten Geschäften könnte auf Gartenstraße und Breite Straße starten, würde ihre Magnetwirkung jedoch über alle Innenstadtstraßen und -Gassen entfalten. Etwa 50 Pirnaer Geschäftsleute, denen das Projekt am 29. Januar vorgestellt wurde, zeigten auch deshalb große Zustimmung, weil Outlet-Aktivitäten als resistent gegenüber dem Internethandel gelten.
Bei positiven Resultaten von Machbarkeitsstudie und folgender Wirtschaftlichkeitsanalyse – erste Ergebnisse werden im Frühjahr 2024 erwartet – wäre die Eröffnung von 20 bis 30 Outlets schon bis 2026 denkbar.
