Während der kalten Jahreszeit zog sich der über die Stadtgrenzen hinaus bekannte Erlpeter vom gleichnamigen Brunnen in die Werkshalle der Firma Werkstein des Steinmetzmeisters Gabriel Heimann zur Restauration zurück. Seit dem 25. März 2015 spendet die historische Brunnenfigur an seinem angestammten Platz, an der Giebelwand der einstigen Pirnaer Knabenschule, wieder frisches Quellwasser.
In knapp drei Monaten restaurierte Gabriel Heimann den etwas 300 Kilo schweren Brunnenaufsatz mit der Erlpeter-Figur im Trockeneisverfahren. Dabei wurden nichtmineralische Verschmutzungen sowie organische Substanzen gelöst und entfernt. Ebenso mussten einige Teile, wie die Wasser spendende Trinkflasche oder Zehen der Füße, von Heimann vorbildgetreu und passgenau neu angefertigt oder modelliert werden, bevor diese angebracht wurden. Fugen, Risse und partielle Ausplatzungen am Brunnenbecken wurden beseitigt. Während des „Kuraufenthaltes“ des Erlpeters reparierten Fachleute im Auftrag der Stadtverwaltung die undichte Wasserzufuhr, die im Gemäuer der angrenzenden Knabenschule Nässe aufsteigen ließ.
Dank einer Spendenaktion vom Verband der Selbständigen Gewerbeverein Pirna und der finanziellen Unterstützung der Volksbank konnte der steinerne Jüngling restauriert werden. Am 25. März wurde das sanierte Schmuckstück feierlich von Oberbürgermeister Klaus-Peter Hanke, Tilo Kalkreiber vom Verband der Selbständigen, Hauke Haensel, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Pirna, und den Handwerkern gemeinsam eingeweiht.
Die historische Brunnenfigur wurde 1468 erstmals als „Erllinpetir“ erwähnt. Der Copitzer Bildhauer Heinrich Schneider hatte den heutigen Erlpeter nach 1900 nach alten Aufzeichnungen neugeschaffen. 1908 wurde er vom Pirnaer Verschönerungsverein an die Stadt gestiftet. Auf einer Inschrift des Knaben steht geschrieben: “Der Erlenpeter bin ich genannt, armen Leuten wohl bekannt. Wer nicht Geld hat in seiner Tasche, Der trinkt mit mir aus meiner Flasche.“