Tourismus in der Sächsischen Schweiz hat eine lange Tradition. Dabei stellt sich die Frage: Wie ist man damals eigentlich in einer fremden Stadt statt mit Kutsche oder Auto vorwärtsgekommen? Die Antwort zeigt der Tourismusverband Sächsische Schweiz mit seinem Bild beim Festumzug 800 Jahre Stolpen: Mit der Sänfte. Während die Nutzung dieser anfangs nur den Reichen vorbehalten war, stand sie ab dem 17. Jahrhundert in Europa auch der Allgemeinheit zur Verfügung.
Im 19. Jahrhundert was es dann ganz normal, sich in der Sänfte oder Tragsessel die Felsenwelt der Sächsischen und Böhmischen Schweiz zeigen zu lassen. Gut situierte Sommerfrischler riefen eine Sänfte wie wir heute das Taxi. Das Transportmittel steht wie kein anderes für den Anfang des Tourismus´ in der Region – und in der Stadt Stolpen.
Dieses Bild möchte der Tourismusverband Sächsische Schweiz mit der Unterstützung der Volksbank Pirna eG und dem TOYOTA-Autohaus Bernd Förster zum Stadtfestumzug 800 Jahre Stolpen noch einmal aufleben lassen. Insgesamt 22 beteiligte Darsteller werden als verschiedene Sommerfrischler in Spätromantik- und Biedermeier-Kostümen das Bild gestalten. Die Sänfte ist ein Nachbau eines Modells aus dem 19. Jahrhundert und stammt aus dem Bestand des Stadtmuseums Pirna. Die zum Transport benötigten Traggurte wurden von der Volksbank Pirna eigens für das Projekt gesponsert und gehen im Anschluss in den Besitz des Stadtmuseums über.
Passend zu dem Bild wurde außerdem das „Regulativ über das Schweizführer-, Saumthier- und Lohnfuhrwesen in der Sächsischen Schweiz“ noch einmal erforscht und neu gedruckt. Dieses Regulativ stellt die Berufsordnung der Träger dar und wird am Tag des Festumzuges mit ausgegeben.
Zu sehen ist das Bild am 10. Juni 2018 ab 13 Uhr beim Festumzug 800 Jahre Stolpen, welcher durch das gesamte Stadtgebiet über den Markt bis zum Reitverein „Zur Burg Stolpen e.V.“ führt.