In Krisenzeiten zeigt sich, wer zu einem steht.

Pirna, 26.11.2020

Volksbank Pirna eG präsentiert sich trotz widriger Marktbedingungen auf starkem Wachstumskurs und belegt dies mit einem erfolgreichen Geschäftsjahr 2019.

Es ist das erste Mal in der Geschichte der Genossenschaftsbank, dass die Vertreterversammlung in virtueller Form durchgeführt wurde. Aufgrund der in allen Bereichen vorherrschenden Zwangsmaßnahmen zur Eindämmung der sogenannten Corona-Pandemie hat die Bank entschieden, innovative Wege zu gehen und sich online mit Ihren Vertretern zu vernetzen.

Am 26.11.2020 eröffnete Aufsichtsratsvorsitzender und Versammlungsleiter Prof. Dr. Thomas Gischke die ordentliche Vertreterversammlung für das Geschäftsjahr 2019 und führte die Bankeigentümer virtuell durch die gesetzlich vorgeschriebenen Formalien.

Übertragen wurde die Veranstaltung aus der Hauptstelle der Volksbank Pirna. Die Vertreter der fast 10.000 Mitglieder der Bank hatten die Möglichkeit, die Versammlung am PC, Tablet oder Smartphone zu verfolgen, über eine Chatfunktion Fragen an den Vorstand und den Aufsichtsrat zu richten sowie über eine virtuelle Wahlkabine ihre Stimme zu den anstehenden Beschlüssen abzugeben.

Rückblick auf ein erfolgreiches Jahr

Wie in den Vorjahren stellten Vorstand und Aufsichtsrat den Vertretern den erfolgreichen Verlauf des Geschäftsjahres 2019 auf Basis des aktuellen Jahresabschlusses vor. Dr. Hauke Haensel, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Pirna eG, leitete seinen Bericht über die Geschäftszahlen der Bank mit kritischen Worten hinsichtlich der Zinspolitik der Europäischen Zentralbank und den aus der Corona-Krise resultierenden Schäden für die Wirtschaft ein. Es zeigte sich besonders in diesem Jahr, dass das genossenschaftliche Modell der Volksbank Pirna eG krisentauglich und standhaft ist. Der Blick auf die Zahlen unterstreicht dies eindrucksvoll.

Im Geschäftsjahr 2019 konnte der Marktanteil bei den Privat- und Firmenkunden überdurchschnittliche gesteigert werden. Viele Kunden entscheiden sich für die Volksbank, weil sie so sicher sein dürfen, mit ihrem Geld die Wirtschaft vor Ort anzukurbeln und die Region insgesamt zu stärken. Im Geschäftsjahr 2019 wurden 451 Neukunden begrüßt. Damit hatte die Bank am 31. Dezember 31.092 Kunden. Diese Tendenz setze sich im laufenden Geschäftsjahr trotz Lockdown und verschärften Corona-Regeln fort, was auch für die Zahl der Volksbank-Mitglieder gelte: Ende 2019 hatte die Bank 9.611 Eigentümer – im laufenden Geschäftsjahr ist die Zahl auf 9.845 gestiegen, sodass die Schallmauer von 10.000 Mitgliedern in unmittelbare Nähe rückt. Persönliche Ansprache und individuelle Beratung sorgten dafür, die vom Kunden erwarteten Dienstleistungen in guter Qualität anzubieten. Dazu trage auch die konstruktive Rolle der Berater bei der Vermittlung staatlicher Fördermittel bei. Die Hilfe bei der Auswahl geeigneter Finanzierungsprogramme sei besonders in diesen unbestimmten Zeiten sehr gefragt und zielführend.

„Die Folgen der Corona-Pandemie werden uns und unsere Kunden noch lange begleiten. Auswirkungen auf das Ergebnis 2020 können wir noch nicht abschließend beurteilen, fallen nach derzeitigem Erkenntnisstand für das aktuelle Geschäftsjahr aber wohl geringer aus, als befürchtet“, erklärt Dr. Hauke Haensel. Und weiter: „Das umfassende Pandemie- und Hygienekonzept zum Schutz von Mitarbeitern und Kunden habe bislang erfolgreich funktioniert. Es werden größte Anstrengungen unternommen, um die Unternehmen mit Liquidität zu versorgen. Neben vielen Hilfsmaßnahmen bieten wir die Möglichkeit zur Stundung von Leistungsraten von Verbrauchern als auch von Nichtverbrauchern. Auch standen und stehen wir unseren Kunden und Mitgliedern persönlich zur Seite und konnten während der gesamten Krise im Gegensatz zu anderen Banken und der Sparkasse alle Geschäftsstellen geöffnet lassen.“

Das anhaltend große Vertrauen der Kunden spiegele sich zudem in den Kundeneinlagen wider, die sich trotz des scharfen Wettbewerbs und der Nullzinspolitik in den letzten sechs Jahren mehr als verdoppelt hat. Die Summe wuchs 2019 um 32 Millionen auf 471,0 Millionen Euro. In 2020 konnte das Volumen um weitere 55 Millionen auf 526 Millionen Euro gesteigert werden. Das Bankgeschäftsvolumen, die Summe aller bilanziell und außerbilanziell betriebenen Geschäfte der Bank, stieg 2019 von 901,0 Millionen Euro auf 957,0 Millionen Euro. Diese Entwicklung hat sich auch 2020 fortgesetzt, sodass aktuell ein Bankgeschäftsvolumen von 1,1 Milliarden Euro erreicht wurde.

Sehr gefragt war die Volksbank wiederum als Kreditgeber. Die an Privat- und Geschäftskunden ausgereichte Kreditsumme wuchs auf 330 Millionen Euro – trotz konjunktureller Unsicherheiten, verschärfter gesetzlicher Vorgaben und negativer Marktzinsen. Ein weiterer Punkt, der für die hohe fachliche Kompetenz und das Ideenreichtum jedes einzelnen Beraters der Bank spricht, die beste Anlagelösung für Kunden und Mitglieder zu finden.

Im privaten Sektor sorgte der anhaltende Immobilientrend für eine stabile Kreditnachfrage.  Über 160 Wohnträume konnten im Immobilienzentrum Sächsische Schweiz in Zusammenarbeit mit der GEVA Unternehmensgruppe realisiert werden. Ein weiteres Erfolgsmodell ist und bleibt die Gold·Welt. Der Verkauf von Edelmetallen hat sich seit der Eröffnung 2016 fast vervierfacht. 2019 konnten Transaktionen mit einem Gesamtwert von knapp 5 Millionen Euro abgewickelt werden; 2020 liegen die Verkäufe bereits im zweistelligen Millionenbereich. „Das ist zum Teil dem mangelnden Vertrauen in den Euro und die Politik der Europäischen Union geschuldet. Unsere Kunden, aber auch zahlreiche Kunden anderer Banken und der Sparkasse, wissen unser Angebot für eine stabile und sichere Vermögensanlage zu schätzen“, erklärt Dr. Hauke Haensel das einzigartige Erfolgsmodell.

Vor dem Hintergrund der nach wie vor herausfordernden Rahmenbedingungen war die Ertragslage der Volksbank Pirna eG im Berichtszeitraum überaus zufriedenstellend. Der Zinsüberschuss liegt im Geschäftsjahr 2019 um 6,4 Prozent höher als im Vorjahr. Daneben konnte auch die zweite wesentliche Ertragskomponente gesteigert werden: Mit einem Provisionsüberschuss von 3 Millionen Euro liegt die Bank, wie auch in den letzten Jahren, in Relation deutlich über dem Verbandsdurchschnitt.

Im Hinblick auf das Eigenkapital zeigt sich, dass die Volksbank Pirna eG größtes Augenmerk darauf hat, ihr Geschäft mit hoher Sicherheit zu betreiben. Im Zuge des bilanziellen Wachstums konnte das Eigenkapital der Volksbank Pirna auch im abgeschlossenen Geschäftsjahr 2019 weiter gestärkt werden. So stieg das bilanzierte Eigenkapital um 1,2 Millionen Euro. Damit sieht sich die Bank komfortabel kapitalisiert und bestens gerüstet für ihr künftiges Wachstum.

Dividende für 2019

Die Tatsache, dass die Bank mit einem soliden Ergebnis abschließen konnte und die Gesamtkapitalquote von 14,51 Prozent einen soliden Puffer zu den gesetzlichen Eigenkapitalanforderungen darstellt hat die Entscheidung positiv beeinflusst, eine Dividende an die Anteilseigner auszuschütten. Zuvor wurde im Zuge der Coronakrise eine Drohung des Bundesamtes für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) gegen alle deutschen Kreditinstitute laut. Diese hatte im Einklang mit der Europäischen Zentralbank, als Aufsichtsbehörde, die Notwendigkeit bestimmt, dass die Banken keine Dividende an ihre Mitglieder ausschütten sollen. Sie drohte direkt den Vorständen mit einem Vertrauensentzug, die eine Dividendenzahlung nicht verhindern. Die es sozusagen nicht schaffen, den Aufsichtsrat und die Vertreter davon abzubringen, eine Dividende zu beschließen. Vorrangiges Ziel sei es, für die anstehenden pandemiebedingten Herausforderungen die Bankrücklagen zu stärken. Über diese deutliche Drohung hatten der Aufsichtsrat und der Vorstand umfangreich beraten. „Wir sind gemeinsam zu der Überzeugung gekommen, dass unser Haus auf solidem Fundament steht, den bestehenden Risiken ausreichend Deckungsmasse entgegensteht und die Ertragskraft eine Ausschüttung rechtfertigt“, so Dr. Hauke Haensel. Um die Forderungen der BaFin dennoch zu berücksichtigen, entschied man sich, der Vertreterversammlung den Vorschlag einer reduzierten Dividende zum Beschluss vorzulegen. „Die Beteiligung der Mitglieder am wirtschaftlichen Erfolg der Bank gehört zu unseren genossenschaftlichen Grundsätzen. Wir als Genossenschaftsbanken sind nun einmal auf eine starke Mitgliederbasis angewiesen. Umso mehr freuen wir uns über die Entscheidung der Vertreterversammlung, für das Jahr 2019 eine Dividende von 1,5 Prozent auszuschütten“, sagt Prof. Dr. Thomas Gischke. Darüber hinaus können die Rücklagen weiter nachhaltig gestärkt werden.

Wahlen und Entlastungen

Dass die Vertreter den eingeschlagenen Kurs der Bank vollumfänglich unterstützen, verdeutlichte auch die einstimmige Entlastung der beiden Vorstände, Dr. Hauke Haensel und Ewald Saathoff.

Auch dem Aufsichtsrat bestehend aus Prof. Dr. Thomas Gischke, Klaus Brähmig, Dr. Volker Thiele, Claudia Körner, Henryk Schultz und Falk Heinze wurde nach Abstimmung die einstimmige Entlastung erteilt. Turnusgemäß schieden mit Ablauf der Wahlperiode die Aufsichtsratsmitglieder Prof. Dr. Thomas Gischke und Henryk Schultz aus dem Gremium aus. Bei den anschließenden Wahlen stellten sich beide für eine Wiederwahl zur Verfügung und wurden durch die Vertreterversammlung erneut für eine weitere Amtsperiode in ihre Aufsichtsratstätigkeit berufen.

Zudem wurde der Wahlausschuss für die anstehenden Vertreterwahlen wie vorgeschlagen gewählt.

Änderungen der Satzung und der Wahlordnung

Mit Blick auf die Möglichkeit, die Vertreterversammlung auch zukünftig online durchführen zu können wurden entsprechende Änderungen der Satzung und Wahlordnung vorgenommen. Deren Voraussetzungen sind im Zuge der vorherrschenden Corona-Pandemie rechtlich geschaffen wurden. Sämtliche Beschlüsse wurden mit einer deutlichen Mehrheit getroffen.

Unterstützung

Das genossenschaftliche Engagement in der Region liegt der Volksbank Pirna eG ganz besonders am Herzen. „2019 konnten wir über 120 gemeinnützige Projekte mit einer Summe im sechsstelligen Bereich fördern. Es ist aus unseren Augen wichtig, dass das erwirtschaftete Geld auch den Menschen und Vereinen in der Region zu Gute kommt“, erklärte Dr. Hauke Haensel. Die Kosten, die gegenüber einer Präsenzveranstaltung eingespart werden konnten, wurden nach Abstimmung durch die Vertreter an drei Vereine im Landkreis Sächsische Schweiz gespendet.

So bekam das Kinder- und Erholungszentrum Sebnitz e.V. (KiEZ) 5.000 Euro, der Heidenauer Singekreis 2.500 Euro und die Herder Musical Company 1.000 Euro.

Verabschiedung

Mit lobenden Worten für die jahrelange, vertrauensvolle Zusammenarbeit wurde Ewald Saathoff, Vorstandsmitglied der Volksbank Pirna eG, vom Aufsichtsratsvorsitzenden Prof. Dr. Gischke in den Ruhestand verabschiedet. Im April 2020 übernahm Jens Köhler als Marktvorstand dessen Nachfolge.

Ausblick

Besonders in diesen herausfordernden Zeiten zeigt sich, wie aus Solidarität und Zugewandtheit neue Stärke entstehen kann. Das gilt für den zwischenmenschlichen Bereich, wie auch die Wirtschaft. „Die Volksbank Pirna eG steht ihren Kunden und Mitgliedern beratend zur Seite. Nur gemeinsam sind wir stark und überwinden die Herausforderungen, welche die Corona-Pandemie an uns alle stellt“, so Jens Köhler.

Das Angebot der ersten Online-Vertreterversammlung wurde von den Vertretern rege wahrgenommen. Die Vielzahl an Kommentaren und der dadurch entstandene Austausch zwischen Vertretern, Vorstand und Aufsichtsrat zeugen vom außerordentlichen Interesse der Vertreter an ihrer Bank und ihrem Engagement für diese. „Trotz des Erfolges wünschen wir uns für das nächste Jahr, die Vertreter wieder persönlich bei einer Präsenzveranstaltung begrüßen zu können“, hofft Dr. Hauke Haensel. „Ein großer Dank geht an unsere Mitarbeiter und Partner, die die nötigen technischen Voraussetzungen geschaffen haben, um eine Veranstaltung in diesem Format durchzuführen.“