Koste es was es wolle

"Sächsisch vergoldet!" - Karikaturenpreis der Volksbank Pirna

Die Volksbank Pirna und die Galerie Komische Meister Dresden sind eine heitere Koalition eingegangen. Zum Vergnügen vieler riefen sie im Frühjahr 2021 den ersten Karikaturenwettbewerb „Sächsisch vergoldet“ aus. Das Thema für den Jahreswettbewerb lautet: „Koste es, was es wolle!“ Fast 50 Karikaturistinnen und Karikaturisten aus ganz Deutschland folgten dem Aufruf und lieferten ihre ausgezeichneten Ansichten zum Thema.

Schon Ende des Jahres 2021 sollte eine  Ausstellung starten, um die Ergebnisse des Wettbewerbs präsentieren zu können. Doch wegen der Corona-Maßnahmen musste der Termin verschoben werden. Die besten Karikaturen sind deshalb seit 23. März 2022, im Foyer der Volksbank in Pirna zu sehen. Bei einer unterhaltsamen Veranstaltung mit vielen Pirnaer Gästen wurden die Preisträger geehrt.

Außerdem entstand ein wunderbarer und hochwertiger Katalog mit den Karikaturen, den es in den Filialen der Volksbank zu kaufen gibt. Und wer selbst eine der Karikaturen besitzen möchte, der kann sich ein Exemplar bei den Galeristen bestellen. Der Karikaturenwettbewerb wird übrigens fortgesetzt, auch 2023 wird es also wieder heiter.

Preisverleihung

Zur Eröffnung der Karikaturen-Expositionen am Abend des 22. März wurden zugleich die Sieger des Wettbewerbs bei der Vernissage ausgezeichnet. Gewonnen haben:

1.     Preis: Lo Graf von Blickensdorf aus Berlin

2.     Preis: Mario Lars aus Schwerin

3.     Preis: Lutz Richter aus Radebeul

4.     Preis des Volksbank-Vorstandes und des Aufsichtsrates: Uwe Krumbiegel aus Hetzdorf

Die Jury

Zur fachkundig besetzte Jury gehörten Volksbank-Vorstandsvorsitzender Dr. Hauke Haensel, Volksbank-Aufsichtsratsvorsitzender Prof. Dr. Thomas Gischke, Schauspieler Tom Pauls, Ines Förster vom Autohaus Förster sowie Dr. Peter Ufer und Mario Süßenguth von der Galerie Komische Meister Dresden.

Die Preise

Der Hauptpreis ist mit einer Unze Feingold, der zweite Platz ist mit einer 1/2 Unze Feingold dotiert, der dritte Platz mit 1/4 Unze Feingold. Zudem werden die Karikaturen der ersten drei Platzierten im Mitgliedermagazin der Volksbank Pirna veröffentlicht. Der Erstplatzierte darf darüber hinaus eine komplette A4-Seite im Mitgliedermagazin mit Karikaturen gestalten.

Die  Ausstellung

Zu dem Wettbewerb fand eine Preisverleihung am 22. März 2022 statt sowie eine Jahrgangsausstellung im Foyer des Stammhauses der Volksbank Pirna. Über 80 Karikaturen zum Motto werden gezeigt. Zudem gibt es einen repräsentativen Katalog mit dem Titel der Schau, "Koste es, was es wolle!".

Die Sieger

Erster Platz - Lo Graf von Blickensdorf 

„Mein Name ist Lo Graf von Blickensdorf“, stellt er sich vor und lügt. Denn der 70-Jährige ist nichts weiter als eine selbst ernannte Durchlaucht. Der notorisch finanzklamme Möchtegernblaublüter nahm sich Grafentitel, Königsstock und Tweed-Anzug, um der Altersarmut zu entfliehen. 1951 in Münster geborene, lebt er seit 40 Jahren in Berlin, arbeitete viele Jahre als freischaffender Maler, Grafiker und Drehbuchautor, schrieb unter anderem Gags für die Harald-Schmidt-Show. Über dem Spaß vergaß er allerdings, einen Teil seines Honorars in die Rentenkasse einzuzahlen. Da die Gesellschaft immer mehr betrüge, sagt Blickensdorf, sei er in seiner Zwei-Zimmer-Wohnung in Charlottenburg auf die Idee gekommen, den Betrug zur Geschäftsgrundlage seiner persönlichen Daseinsfürsorge zu machen. Er veredelte seinen bürgerlichen Namen mit „Graf von“. Seine neue Scheinselbstständigkeit brachte ihm das, was er vorher vermisste: Aufmerksamkeit, Respekt, Einladungen, Aufträge, Werbeauftritte und damit Einnahmen.

Doch er arbeitet auch ganz ehrlich und zeichnet Karikaturen. Und das erfolgreich. So gewinnt er jetzt beim Volksbank-Wettbewerb den ersten Preis. Jetzt besitzt er wirklich ein kleines Goldstück und einen König aus Porzellan, den Siegerpokal.

Zweiter Platz - Mario Lars

Mario Lars wurde 1964 in Mecklenburg geboren und lebt dort heute noch. Der Zeichner heißt eigentlich Roland Regge-Schulz und führt in Gneven am Rande Schwerins eine kreative Enklave namens „Schulzenhof“. Dort gedeihen Ideen für Komische Kunst und private Zukunft, denn hier leben ebenso seine Frau und vier Kindern. An diesem Ort produziert Lars auch unter den Pseudonymen „Regge vom Schulzenhof“ oder unter „Roland Mitlinks“ Karikaturen, Gemälde sowie Objektkunst. Er führt ein Café, pflegt den Garten als Ausgleich zur tagesaktuellen Arbeit. Das heißt, er setzt sich in seinen Karikaturen mit dem alltäglichen Geschehen in Politik, Wirtschaft oder Gesellschaft auseinander. Seine Cartoons finden sich in verschiedenen Tageszeitungen, zum Beispiel fast täglich auf der Titelseite der Sächsischen Zeitung. Preise sammelt er auch, unter anderem den zweiten Preis beim „European-Cartoon-Contest“, den dritten Platz beim „Deutschen Karikaturenpreis“ oder den zweiten Platz bei der „Rückblende“. Doch den goldigsten Preis bekam er jetzt in Pirna.

Dritter Platz - Lutz Richter 

Das Leben ist so real oder wie der Engländer sagt, so real. Und weil die Wirklichkeit sich durch Absurditäten auszeichnet, weil der Karikaturist sie den eigenen Gedankenfleischwolf dreht, verkehrte auch Lutz Richter seine Buchstaben und unterzeichnet seine Karikaturen mit RIL. Wichtige Lebensdaten: Geboren 1953 in Annaberg-Buchholz, nach der Schule ging es 1970 in die Porzellan-Manufaktur Meissen zur Lehre als Porzellanmaler und  danach von 1974 bis 1977 als Porzellanmaler, 1977 bis 1980 Studium an der Bergakademie in Freiberg, 1980 zurück in die Manu und dann die Karriereleiter rauf vom Abteilungsleiter Aufglasmalerei, zum Leiter Malerei, dann zum Direktor Produktion und von 2008 bis 2013 zum Geschäftsführer Manufakturbetrieb. 2015 macht er sein Hobby zum Beruf. Neustart als freier Karikaturist. Er besann sich auf sich selbst, auf sein Können, auf seinen Verstand und vor allem auf sein Gefühl. Nach mehreren eigenen Ausstellung in Dresden und Radebeul ist er jetzt in Pirna dabei und gewinnt gleich den 3. Platz.

Sonderpreis des Aufsichtsrats und des Vorstandes - Uwe Krumbiegel

Der Mann wohnt am Rande des Tharandter Waldes im sächsischen Hetzdorf. Er redet nicht viel, er zeichnet lieber. Geboren wurde er 1962 in Flöha. Lange dachte er nicht daran, Karikaturen zu malen, sondern studierte in Freiberg an der Bergakademie Energietechnik. Am Tag arbeitete er als Diplom-Ingenieur und pflegte in der Nacht, seiner Freizeit und im Urlaub sein Haupthobby: Zeichnen. Jetzt ist er im Vorruhestand und sein Hobby sein neuer Beruf. Er veröffentlicht im Eulenspiegel, verschiedenen Zeitungen, nimmt seit 2005 an zahlreichen Ausstellungen teil, stellt sich Wettbewerben. Im Jahr 2009 gewann er beispielsweise den zweiten Preis beim internationalen Karikaturenwettbewerb "Stuttgart Award“, 2010 den dritten Platz beim Deutschen Cartoonpreis, 2012 den zweiten Platz beim Deutschen Karikaturenpreis in Dresden, 2016 Publikumspreis beim Österreichischen Cartoonpreis. Er veröffentlichte auch Bücher, 2020 "Vegan ist mein Wahn" und 2020 "Gesundheit und Wohlsein“. Erstmals bekommt er jetzt einen Preis von einem Aufsichtsrat und dem Vorstand einer Volksbank. Er freut sich sehr, denn das Volk ist für ihn schon immer eine sichere Bank.

Die Ausstellung kann in den nächsten 8 Wochen in der Hauptgeschäftsstelle der Volksbank Pirna eG, Gartenstraße 36, 01796 Pirna zu den bekannten Banköffnungszeiten besucht werden.

Montag bis Donnerstag von 8:30 bis 18:00 Uhr

Freitag von 8:30 bis 14:00 Uhr.

Der Eintritt ist frei.